Mittwoch, Juli 04, 2007

mit fast 2

meine erste erinnerung...
ich bin auf dem arm meiner mutter.sie riecht wie immer, schwerer duft so stark dass er sich auf den geschmacksnerven festsetzt. sie ist aufgeregt, steht am fenster. unten sind schwarze mülltonnen zu sehen, im licht von einer trüben strassenlampe. in der wohnung stehen lauter müllsäcke, die blauen prallgefüllt. aus einem schaut mein hund mit den schlappohren. was macht er da?
meine mutter ist aufgeregt, steht am fenster, schaut raus, geht in der wohnung rum, steht wieder am fenster. sie telefoniert...
"ihr müsst vorbeikommen. ich kann sie nicht mitnehmen. ich weiss nicht wie es drüben wird.sie müssen sonst ins heim. ja ich hab alles gepackt.wann kommt ihr? gleich? ja ich weiss sonst nicht wohin mit ihnen zu meinen eltern geht's nicht."
sie weint, glaube ich, das bild ist nicht so klar.was weiss auch ein nicht ganz zweijähriger vom weinen.
aber verstanden habe ich an diesem abend...
ich hab gefühlt dass etwas schlimmes passiert.mein herz hat mir damals ganz deutlich gesagt dass sich alles verändern wird.
das telefonat ist zu ende. meine mutter steht am fenster, schaut raus. sie sagt nichts, hält mich nur im arm. sie weint. ich fühle traurigkeit und es ist nicht nur meine (so wird es später immer sein). die müllonnen stehen so alleine da draussen in der kleinen gasse.
meine mutter geht durch den raum zu dem gitterbett dass da steht. da liegt mein bruder, so klein, nicht ganz ein jahr alt. er schläft so friedlich.
ich drücke mich an meine mutter, atme tief ihren schweren duft ein, will die traurigkeit wegduften, will in ihren armen beliben für immer, und doch weiss ich dass es kein immer mehr gibt, nie wieder...

7 Comments:

Blogger schnüd said...

wow, das ist echt bewegend.

9:47 PM  
Anonymous Anonym said...

Anscheinend noch ein Schicksal, was tiefe Kerben hinterließ.
Das sind Schatten, die einen immer wieder einholen. Auf das sie dich nie einfangen!

9:59 PM  
Anonymous Anonym said...

Deine Erzählung hat mich berührt. Du warst erst zwei. Und doch so eine starke Erinnerung. Weil es bedeutend war. Für dein weiteres Leben.
Es tut weh, Erinnerungen nieder zu schreiben. Besonders solch einschneidende, stimmts? Fühl dich von mir gedrückt ...

Zu dem Kommentar bei mir. Ja, er mag mich. Und ich bin mir sicher, dass es noch mehr ist. Nur weiß er es nicht. Lässt es nicht zu ... Seufz ...

12:52 PM  
Anonymous Anonym said...

Eigentlich bin ich in geduldig sein nicht so gut. Habe schon einmal versagt. Aber man lernt ja aus Fehlern ...

3:53 PM  
Anonymous Anonym said...

Mich hat das auch berührt... ich kann mcih cniht an solang zurück liegende sachen erinnern... also an situationen oder so... ist vielleicht besser so =/

1:54 AM  
Anonymous Anonym said...

Du glaubst noch an Seelenverwandtschaft. Hm. Allzu gerne würde ich auch daran glauben. Es gab eine Zeit wo ich dachte, dass es so ist. Dabei las er die ganze Zeit mein privates Tagebuch ... Das war der Zeitpunkt, wo ich den Glauben daran verlor ...
Wie gehts dir heute?

11:20 AM  
Anonymous Anonym said...

Danke...Diese Ruhe kann ich brauchen...

<3

5:28 PM  

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