Montag, August 28, 2006

gastgeschenke

meine dunkle seite war schon immer sehr mächtig.
gefangen in depression baute ich mir ein schloss aus angst, hass und einsamkeit.
Gott gefiel es irgendwann, mich dort zu besuchen und mit mir dort ordnung zu schaffen, licht in verschiedene räume zu bringen um mich stück für stück in ein neues leben zu tragen.

nun lade ich seit 4 jahren leute ein in mein schloss, führe sie in meinen dunklen garten und erwarte jedesmal, dass sie davonlaufen, dass sie erstarren vor angst oder entsetzen, weil alles so bizarr und widersprüchlich scheint in dieser meiner festung.

viele haben nur den dämmrigen teil gesehen, manche die räume wo noch kein licht hinein kann.nur wenige waren mit mir in den kellerräumen, wo ich all das aufbewahre was verletzt und verletzbar macht.

doch alle liessen mir gastgeschenke da, anstatt zu flüchten.
eine träne in der sich verständnis spiegelt, eine umarmung, die sicherheit gab, ein lächeln, das mut schenkte an jedem neuen tag, den ich hier in meinen kellern verbringen muss.
das kostbarste geschenk habe ich vor kurzem erhalten, als ich einen wunderbaren menschen durch mein leben führte.
ich ertrage es teilweise nicht zuviel davon zu betrachten, denn ich bin und bleibe überwältigt von dem verstehenden schweigen, von den fühlenden tränen und dem wärmenden dank.
jedoch am größten war das geschenk in ein ähnliches haus geladen zu werden, ein haus von solch dunkler schönheit, dass ich mich selbst nun ganz anders sehen kann.

seit einer woche suche ich nach worten dafür aber ich staune weiterhin sprachlos, na ja fast sprachlos...

Mittwoch, August 23, 2006

erinnerungen

gestern bin ich meiner vergangenheit begegnet.
so etwas schmerzvolles,tränenreiches,ehrlich aufwühlendes habe ich schon seit sehr langer zeit nicht mehr erlebt.
ich bin noch am verdauen und versuche worte zu finden für dieses gewitter dass da in mit tobt, aber ich schaffe es noch nicht.
auf jeden fall habe ich mit dieser zeitreise sehr viel geweckt und möchte mal an dieser stelle auch die vergangenheit sprechen lassen.
warum?
weil ich gestern zu besuch in der tiefen schwärze war.
das war ich, manches bin ich noch und einiges werde ich wohl immer sein.
so tief dunkel war es schon lange nicht mehr in mir und ich hoffe auch nicht mehr dahin zu kommen, denn Gott ist ja da der mich immer wieder auffängt.
solche gefühle waren normal für mich fast 30 jahre lang und ich bin echt dankbar dass Gott mir die spitzen genommen hat und mir trotzdem noch die möglichkeit lässt nachdenklich zu sein...
schaut was es mit euch macht.

an tagen wie diesen

an tagen wie diesen
fault
im grünlich schimmernden boden
meines herzens
die hoffnung

an tagen wie diesen
schreit
die sonne mir
ihren
schleimig schmetternden
morgengruß entgegen

an tagen wie diesen
fühlt der ausgedorrte
klumpen herz
mit jedem ausgedehnten schlag
den schmerz
der existenz



unbeweint

dass heute
wohl ein tag
voll gelblich eitriger
sonne sei
die lüstern fast
mir ungeweinte tränen
aus den augen brennt
eröffnet mir
der erste augenaufschlag
schon

weinen wäre
jetzt
erlösung

doch heute
kann
das schreiben selbst
mir keine graugetürmte wolken
schaffen

für rettung
für hoffnung
für was auch immer




morgengrüsse

selbsterschütternd
voller verachtung
sieht spiegelbild
dir in dein
herz

so tief wolltest du
eigentlich
dir nie begegnen
so unauslotbar
ist der schmerz
der dich
zernagt

wärn da nicht die
müdgeweinten augen
in deinem gläsernen
gegenüber
könnte der tag
ein ganz normaler sein

Dienstag, August 22, 2006

freund

es war
nicht viel
was du brachtest
heute

nur ein ohr
und sanftes
schweigen

jetzt tauche ich ein
in deine stille
gleite
zu boden
um dort dem fluss
meiner eigenen worte zu folgen

Sonntag, August 20, 2006

zweifel

trugen meine füsse
mich jahrzehntelang
durch endlose
trockenheit

der staub
in meinen augen
erstickt
die tränenflut

waren
diese oasen?
waren sie wirklich?

an
besonders heissen tagen
gaukelte
meine sehnsucht mir
gesellschaft vor

warst du da
warst du jemals wirklich da?

gestern
sah ich
spuren im sand
nicht meine
nein nicht meine

vielleicht finde ich dich wieder
sage ich zu meinem herzen
und sitze
und warte
und zweifle nicht mehr


Samstag, August 19, 2006

aus der tiefe

aus der tiefe
der vergangenheit
öffnete deine stimme
die pforten
zu diesem garten

alles hier
durchdrungen
von vertrauter dunkelheit

nur die worte
leuchten
freundlich und warm

sind die kraft
aus der mein garten gedeiht


willkommen an diesem ort der worte.selbst in den stürmischsten zeiten bist du eingeladen hier zur ruhe zu kommen.
nachdenklichkeit ist erwünscht, traurigkeit keine schande, kommentare gern gesehen.
es wird viel altes hier geben, aber auch neue bilder möchte ich ins leben rufen;
mal schauen was mein stift so zu erzählen hat.