Dienstag, Juli 31, 2007

2:37

hab gerade nen film gesehn, der genau so heisst 2:37 und ich bin sehr nachdenklich...

ausserdem gehn mir noch die letzten tage durch mein herz. ich habwieder einmal gemerkt, dass ich menschen anders wahrnehme, dass meine augen tiefer blicken, dass ich schmerzen, verletzungen, trauer, zorn, hass, die so tief verborgen geglaubt, fühlen kann und deutlich sehe...
es macht mir manchmal ein wenig angst, denn dadurch habe ich verantwortung für die, die ich fühle und ich hab doch an mir schon genug zu tragen...
wenn ich jemanden, der immer alleine war, anspreche und ihm zeige, dass ich verstehe, was hinter seinen augen passiert, wenn ich ihm zum erstenmal das gefühl gebe nicht allein zu sein mit seinem schmerz, dann schaffe ich bindung und hoffnung und ich weiss oft dass ich nur für den moment dort bin und nur im moment trost schenken kann...

im augenblick bete ich für eine armee von seelen.menschen, die mit ihren herzen sehen können was den meisten verborgen bleibt, denn ich weiss dass sie gebraucht werden, in einer welt in der lauter blinde herumlaufen, die denken dass sie sehen könnten...

wieder zu hause

ich bin wieder zu hause, meine freunde und stillen leser =)
das freakstock war wunderbar, voller schöner momente, voller interessanter menschen, voll von gesprächen und für mich auch voller arbeit...
ich habe verantwortung übernommen, für ein ordnerteam von 10 leuten und bin voll aufgegangen in meiner aufgabe, und jetzt muss ich auftanken und gesund werden...
schön wieder hier zu sein...
es wird wieder mehr von mir geben, wenn ich aufgetankt habe

Samstag, Juli 21, 2007

aufbruch

ok, gleich gehts los richtung heidelberg, dort feiert eine tolle frau ihren abschied, denn sie wird nach israel gehen=)
mal schaun wie die cocktails werden und der leckre tortellini salat den ich zu machen gedenke (mit viel frischem basilikum, olivenöl, tomaten etwas gurke und einem hauch thunfisch). ja kochen ist was tolles und leute verwöhnen noch toller (=
sonntags morgens gehts dann richtung gotha, wo der aufbau für das freakstock beginnt und dort werdee ich bis zum 31.7 oder 1.8. sein...
das heisst hier ist erstmal pause auf dem blog
und ich wünsche euch weiterhin alles erdenklich gute, kraft, licht und hoffnung und ich nehme euch mit aufs freakstock in meinen gedanken...
bis denne

negativ kann sehr schön sein (=

jahrestag

vor 5 jahren wurde mein leben auf einen schlag verändert...
der weg dorthin ging über fast 5 jahre, sehen dass andere etwas haben das mir fehlt, denken dass dies nicht für mich zu haben sei, tiefe trauer über mein verlorensein, wortlosigkeit, selbstverletzung und verleugnung, schauspielern und lügen, selbst den menschen gegenüber die ich liebte, mir das entziehn was mir so wertvoll war, beim blick in den spiegel meinen augen ausweichen, drogen, depressionen in einer endlos scheinenden spirale...
nicht dass die jahre vorher ohne all dies gewesen wären, denn ich erinnere wenige schöne momente in meinem leben, aber nachdem ich meiner (ex)frau begegnet war und ihren freunden hatte ich noch mehr von allem, denn sie hatten Gott und ich hatte nur meine verdammnis, keine vergebung, nur die sehnsucht nach etwas unerreichbarem...
dann diese nacht, alleine in meinem bett, sie in der nachtschicht, meine tochter schlafend und ich an einem punkt so tief, so furchtbar, so unerträglich, so seelen.tot, so verzweifelt, so wissend, dass ich nur noch weiter welken kann, dass aus eigener kraft nichts mehr gehen würde ausser zu sterben, nicht von eigener hand, aber auf raten, ohne hoffnung, ohne antrieb ohne lebensmut...
so wagte ich etwas neues und sagte: Gott wenn du wirklich bist und so viel liebe hast wie ich es seit 5 jahren höre, dann mach etwas ich kann nicht mehr, alleine werde ich sterben...
ich schrie, ich flehte ich bettelte um hilfe und aus mir brach eine salzige flut, die sich über jahrzehnte aufgestaut hatte, bis meine erschöpfung siegte und der schlaf kam...
am nächsten morgen war etwas passiert, das schwarze loch in meinem bauch war ausgefüllt mit ruhe und wärme, es war nicht mehr; der suchtdruck war weg und ich wusste nur, so glücklich war ich noch nie in meinem leben vorher...
vor 5 jahren gab ich mein leben Gott und Er nahm es an, trotz all der scheisse die ich getan, gesagt, gedacht hatte...
nicht alles ist jetzt eitel sonnenschein, und ich werde immer noch von tiefs heimgesucht, muss an mir arbeiten um alte muster zu bekämpfen, muss gegensteuern, wenn die frau in schwarz nach meinem leben greift...
auch mein leben ist nicht einfacher geworden, manchmal eher gegenteilig...
aber ich habe wieder leben in mir, habe hoffnung und das tief verankerte wissen in mir, dass alles gut wird, egal was noch kommen mag...
ich hoffe mein kleines zeugnis schreckt nicht ab, denn auch das ist ein teil von mir, ein großer mitlerweile. ich bin nicht hier um irgendwen mit der bibel zu bedrohen (= oder um neue schafe für meine gemeinde zu sammeln...
nein ich habe hier meinen ruheort an dem ich gerne menschen empfange, die mir wichtig werden, an dem ich meine sprache tanzen lassen kann, an dem ich bin...
so jetzt geh ich mal schlafen, morgen ist viel zu tun (also eher heute)
träumt gut, tankt kraft und denkt daran : keiner hier ist wirklich allein und das finde ich so wunderbar.ihr seid für mich ein geschenk Gottes und ich danke ihm für euch

Freitag, Juli 20, 2007

laut gedacht

ich bin unzufrieden mit mir...
es gäbe so viel zu tun und so viel zu lassen, aber die letzten tage komme ich nicht so richtig dazu.
klar ich erledige das tagesgeschäft, mache meine arbeit, aber das reicht mir schon lange nicht mehr...
vielleicht sollte ich nicht so hart zu mir sein, denn die letzten 4 monate waren sehr anstrengend und ich hab noch vieles was nur halb verdaut in meinem herzen stürmt...
viele wunden, die noch bluten, weil ich nur zeit hatte sie notdürftig zu versorgen...
viele gedanken, die noch weitergedacht werden müssen...
ausruhen liegt mir nicht, auch wenn das einige menschen aus meinem umfeld jetzt so richtig verwirren würde, denn für sie bin ich immer ruhig, der geborene chiller, der lieber mal etwas liegen lässt, als zu schlecht für sich zu sorgen...
aber das ist äusserlich, das was aussen ankommt...
ich frage mich oft, wie es kommt dass menschen ruhe wahrnehmen oder dass ich menschen ebendiese geben kann, obwohl in mir meist stürme toben, gedanken.stürme, dass ich trost spenden kann, selbst in situationen wo ich selbst gerade keinen spüre, trost.los bin...
ich bin unzufrieden mit mir...
obwohl ich doch auch frieden spüre, manchmal so etwas wie seelen.frieden habe.
obwohl ich in den letzten 5 jahren (ja heute jährt es sich so ungefähr) mein leben komplett auf den kopf gestellt habe, gegen meine dämonen gekämpft habe, die mich 30 jahre lang gedemütigt und verletzt haben...
obwohl ich gewachsen bin, gereift, mehr der , der ich wohl sein soll, mehr lebe als jemals zuvor, mehr liebe als jemals zuvor, sogar mich manchmal von ganzem herzen, mehr rede als jemals zuvor, noch besser zuhöre und schweigen kann...
vielleicht ist es ja gut unzufrieden zu sein, denn so komme ich nicht in versuchung liegen zu bleiben auf dauer, so gehe ich weiter, entwickle mich weiter, suche nach möglichkeiten aus meinem leben etwas zu machen...
vielleicht sollte ich ja zufrieden sein mit meiner unzufriedenheit (=

Donnerstag, Juli 19, 2007

Vergangenheit die dritte

und hier noch eine kleine kurzgeschichte aus dieser zeit, die mir eben noch in die hände gefallen ist. nun ist aber schluss mit dem vergangenen, für einige zeit, denn ich kann dies nur häppchenweise tun...


ängstlich fast panisch ging er dem sonnenuntergang entgegen.
schleppend trug er seinen verletzten schatten nach hause. angst hatte er, ihn vor der vertrauten häserfassade zu verlieren, angst mit ihm das mitgebrachte nicht retten zu können, alleine in seinem zimmer anzukommen.
diese nacht würde er sich wieder an das licht der nachttischlampe klammern.
diese nacht würde so werden wie so viele nächte davor.
diese nacht würde sein schatten vor papier sitzen und es mit eindrücken färben.
diese nacht würde er wieder bewundernd und staunend auf seiner bettkante sitzen, seinen schatten beobachten wie er für ihn schrieb und träumte.
diese nacht würde er wieder einschlafen irgendwann und am nächsten morgen darüber nachdenken. er würde seinen schatten wieder an sich binden, ihm den stift aus der hand nehmen, ihm danken, und sich dann um die verbliebenen wunden kümmern, die er sich nicht hatte von der seele schreiben können.
er würde sich fragen, ob wunden wie diese jemals heilten und auch diesmal keine antwort erhalten. er würde versuchen die schrift seines schattens zu entziffern, die blätter ordnen, soweit dies möglich wäre und alles dann in seine sammlung legen.
er würde seinen kopf leeren, vom rest des vortages befreien, um den schatten nicht weiter zu belasten.
und dann würde er wieder losziehen, das haus verlassen. und dann würde die sonne seinen schatten stärken. und dann würde er wieder eindrücke sammeln gehen, damit den schatten aufs neue verletzen.
er würde antworten suchen gehen, alte und neue, schnell, ohne rücksicht auf seinen schatten.
er würde ihm alles aufbürden, ungefiltert zur sicheren verwahrung, bis der sonnenuntergang sich bedrohlich über die welt herabsenkt.
all dies würde er tun, wenn er es nur schaffte, das rettende exil zu erreichen, wenn er es nur schaffte der dunkelheit zu fliehen, die seinen schatten bedrohte.
doch dazu musste er die panik besiegen, die panik, die einen jeden befällt, dem man schon einmal seinen schatten raubte.

vergangenheit teil 2

heute gibt es noch ein paar auszüge aus meiner vergangenheit, bevor ich das buch wieder zuklappe und es wieder für ein paar monate oder jahre ruhen darf...


flucht

wie
soll ich
denn sonst
deine nähe ertragen

verdammt wie?

(1991)


lebensmüde

sich
müde gelebt haben
oder
müde gelebt worden
sein

eigentlich egal

stelle den wecker
nicht mehr
und
beginne
zu schlafen

(1991)



sprachlos

wie
wellen
schwebt
dein duft
in meinen geist
verwirrend weich
verführend gut
unbeschreiblich
zu sagen
was
geschieht

(1993)


Mittwoch, Juli 18, 2007

Drachenflug

drachenflug
aus weiter ferne
spiegelt
meine ängste rot
manche mögen märchen
gerne
andere
den tod


einer meiner wenigen reimversuche von 1994

weihnachten

das einzige gedicht das ich jemals umgeschrieben habe ist von Joseph von Eichendorf (weihnachten) und es ist ebenfalls von 1991. weihnachten war die schlimmste zeit im jahr und ich bin froh dass sich das geändert hat für mich...

Weihnachtslied

nacht und strassen sind verlassen
gar nichts leuchtet mehr im haus
schreiend renn ich durch die gassen
alles sieht so einsam aus

an den fenstern wo vor jahren
schöne, bunte sterne waren
sind die scheiben eingeschlagen

und dahinter in den zimmern
hört man nur ein leises wimmern
von zerstörten kindertagen

und ich fliehe immer weiter
bis hinaus aufs freie feld
war noch niemals richtig heiter
weihnachten auf dieser welt

vergangenheit

hab mal wieder ein altes buch rausgekramt mit meinen anfangsgedichten =)
manches davon macht mich schmunzeln, denn damals war die sprache nicht das was sie heute für mich ist.
vieles macht mich traurig denn die erinnerungen zwischen den zeilen sind meist dunkel und schwer...
ich werd einfach mal schaun, was ich hier reinstelle aus meinem alten leben...
hier etwas von 1991


Treue

schoss sie sich
träume

in der bahnhofstoillette

zwischen
die angst am
morgen
und die einsamkeit
am abend

floh sie
in die sterne
vor den augen

in die schwärze
der
würdelosen treue

für evelyn
eine von vielen, die ich verlor, eine wunderbare freundin, eine intelligent frau, die den weg von den harten drogen wegschaffte und sich dann totgesoffen hat.
deine schwärze war wunderschön und deine einsamkeit mir oft ein halt...




Dienstag, Juli 17, 2007

wolfswelpen

sassen sie da
so leer
so hoffnungslos
so voll von traurigkeit
und
schwiegen mir
ihr mistrauen
entgegen

ein paar worte
ein bischen leben
ein wenig von mir
brach das eis

und statt des hasses
leuchteten
dort plötzlich
junge herzen
im gebrochenen licht
ihrer verletztheit

und
aus dem
schweigen
trat ein jeder
mit seiner geschichte
eine jede
mit ihrer last
und wir
alle erschauerten
im respekt
vor dem rudel




für eine gruppe von verlorenen, die fast ihren festivalbesuch ruiniert hätten und nach einem gespräch mein leben um vergangenheit und zukunft bereichert haben.

Zurück





also ich bin wieder zurück vom slot art festival in lubiaz.
es war schön dort in diesem alten kloster mit knapp 6000 besuchern. alles schien irgendwie gediegen und ruhig, selbst die organisatoren hatten zeit auf dem gelände zu flanieren, sich zu unterhalten und ich war und bin begeistert.
na ja 9 stunden vor einer high end kaffeemaschiene zu stehen und espresso zu mahlen, milch aufzuschäumen, oder die fertigen kaffees an die leute weiter zu reichen, war schon anstrengend und mir haben teilweise die füsse sauweh getan vom stehen. doch ich habe es gerne gemacht und wir haben unsern wirklich guten kaffee sehr günstig angeboten, da wir ja nicht dort waren um gewinn zu machen sondern um den leuten auf dem festival zu dienen mit unsrem "the art of coffee" zelt unsrem chill-out zelt und den workshop angeboten als jesus freaks.
ich hatte gute gespräche, habe sehr interessante leute kennengelernt und wenig geschlafen eine ganze woche lang.
vielleicht hab ich auch deshalb den ganzen tag heute verschlafen.
mir geht es im moment gut. nicht alle probleme sind behoben, aber ich habe die kraft und den willen weiter zu gehen.
schön wieder hier zu sein, wenn auch nur bis samstag, denn dann beginnt die nächste 1 1/2 wochen tour, diesmal nach gotha aufs freakstock.

Sonntag, Juli 08, 2007

unterwegs

morgen gehts nach polen aufs slot art festival
dort bin ich bis zum 16.7 wohl.
wir werden dort ein kaffeezelt machen mit richtig gutem kaffee und workshops wird es auch geben.
also kein wirklicher urlaub, aber zeit zum entspannen werde ich sicherlich finden und ausserdem ist ablenkung jetzt wohl genau richtig.
euch allen eine gute woche

wiederholung

stehaufmenschen

und jedesmal
wenn man
gerade
aufgestanden ist
bricht man
wieder
zusammen

oder

wird
zusammengebrochen


(hab das schonmal gepostet und noch immer ist es von 1991 und noch immer ist es aktuell, zeitlos sozusagen)

machmal ist es schon komisch...
da komm ich aus einem tief, hab gerade aufgetankt und hinter der nächsten ecke, wartet schon die nächste grube um noch ein stück tiefer zu fallen.
nach fast 35 jahren sollte ich mich eingentlich dran gewöhnt haben... eigentlich.
ok also wieder liegen, wieder kraft mobilisieren, langsam aufstehn, den dreck abklopfen und weitergehn.
vielleicht mal für länger als nur ein paar tage.

morgens 7.56

und wieder
messer
im rücken
und wieder
eiskaltes herz
und wieder
stülpt sich schwarzlochgefülltes
bauchgefühl
über dein leben

aber nur kurz
ganz kurz
bis uralte
mauern
stehn
jetzt

Samstag, Juli 07, 2007

zwischen 3 und 6

du bist anders, gehörst nicht dazu...
zu hause:
du bist wie deine mutter, du gehörst nicht hierher, heulsuse, hör auf zu weinen sonst gibt's einen grund...
meine mutter, die hure, die nutte, die die mich im stich gelassen hat, die lieber nach amerika ging um dort zu leben anstatt sich um ihre kinder zu kümmern, die die mich in der badewanne gelassen hat als sie einkaufen ging, wo ich ertrunken wäre mit fast 2 wenn meine schwester nicht den stöpsel gezogen hätte (sie war 3 1/2) bevor wir einschliefen, die uns ins heim gegeben hätte, wenn meine großeltern nicht gewesen wären, die schuld daran war dass mein vater nach kiel abgehauen ist, die verräterin, der drogenspitzel, die rote hexe...
meine mutter, die ich doch irgendwie liebte... du bist wie deine mutter!!!

und schläge und unter zwang gemüse essen bis zum erbrechen, und hass, den ich nicht verstehe von meiner tante, und nachts in den schlaf weinen, wackeln stundenlang, so dass das bett im zimmer hin und herrutscht und dann wunderschöne spaziergänge im wald, so ein wunderbarer wald, die bäume, so ruhig so stolz so kraftsrotzende freie bäume...und plötzlich wieder aus heiterem himmel dieser blick und die schläge und nachts die träume und dieses flimmern in der zimmerecke und alles verliert kontur, nichts ist mehr greifbar, die welt zieht sich zurück alles verliert die oberfläche nur kalte glätte und die stimmen, die ständig reden und die angst die mich zerfrisst. und dann mein opa, die ruhe, seine nähe die schweine, die hasen die hühner und nur ein gebot:du sollst nicht lügen...
aber wie wenn die angst dein einziger treuer begleiter ist und jedes wort nur falsch sein kann... und immer wieder schläge mit hand, fliegenklatsche, kochlöffel, rohrstock und wenn du weinst bist du schwach und wenn du weinst gibt es noch mehr davon, denn die großen arme werden nicht müde,
und meine oma, die stolze kühle, die schweigsame, die fleissige, die gut kochende, die die nicht einschreitet wenn ihre tochter die kontrolle verliert, die sagt, du weisst doch wie sie ist, warum ärgest du sie auch, die die ich so sehr liebe, die beim mensch ärger dich ciht so lachen kann, die nicht schlägt sondern fernsehverbot erteilt, die aber nicht hilft, nicht schützt nicht wärmt mit ihrer majestätischen kühle
und mein bruder,meine cousins lachen über mich, sie wissen sich zu verbünden mir mit spinnen aufzulauern, mich zu jagen, bis ich vor angst fast sterbe, mich zu beschuldigen um ihre schläge zu bekommen, besser ich als sie...
und dann sitzen stundenlang nur sitzen und schaukeln, in das nichts schaukeln, vor und zurück, vor und zurück, sanft erst dann schneller, immer wieder, stundenlang nur schaukeln, bis ich nicht mehr bin nur das gleiten ins nichts bis alles nicht mehr ist, auch der hass nicht auf mich weil ich nicht dazugehöre
ich bin wie meine mutter...

im kindergarten:
alleine spielen in der puppenecke und wenn einer kommt und mir meinen frieden nimmt, dann wird es rot und schwarz in mir und dann muss ich draussen sitzen, darf nicht mehr spielen, denn schlagen ist böse und schreien ist schlecht. und die schaukel meine geliebte schaukel, fast bis zum himmel reicht sie und der überschlag ist nie weit entfernt, bis andre kommen und auch schaukeln wollen und die welt wieder in diesen farben versinkt...
und sitzen auf dem pilzdach, alleine den himmel betrachten, mit dem willen die wolken lenken und wissen dort ist freiheit.
und immer wieder, mit dir darf ich nicht spielen, nein du darfst nicht mit zu uns nach hause, zigeuner stinken, du klaust, du hast läuse, ihr entführt kleine kinder, meine eltern wollen das nicht , nein ich darf dich nicht zum geburtstag einladen, nein mit dir spiel ich nicht...
und so viele tränen so viele schläge so viel wut so viel hass und soviel sehnsucht nach euch...ich will doch nur mitspielen und ihr sagt mir ich gehöre nicht dazu...
und dann gibt es jemanden zum lachen, jemanden zum schaukeln, jemanden um schlagertexte in die welt zu schmettern, jemanden um fangen zu spielen für kurze zeit, bis mein bruder mir sagt du spielst hier nicht mit, das sind meine freunde, du gehörst hier nicht dazu.
und die erzieherinnen schenken mir beachtung, wie sollen sie auch nicht, denn ich schreie danach ich schlage danach ich hungere nach dem wenigen was ich bekomme wenn sie mich vor die tür bringen um nachzudenken, wenn sie mich von der schaukel holen, wenn sie mir sagen ich solle mich beruhigen...
aber sie sehen die striemen nicht, die immer größer werden denn wenn die fliegenklatsche kaputt geht,hinterlässt der kochlöffel größere spuren, und wenn der zerbricht ein bambusstock schneidet teif ins fleisch und wenn die hand ein gesicht bedeckt kannst du ja auch auf die nase gefallen sein und zähne fallen manchmal aus und vielleicht will ich ja auch nicht sitzen, es muss ja nicht gleich so sein dass ich nicht sitzen kann...
und augen lesen haben sie nicht gelernt wie sollen sie auch, wenn die einsamkeit und die angst hinter einem tränenschleier versteckt ist...


wer sagt, dass die erinnerung an schöne dinge das schlechte irgendwann verdrängt, geht davon aus dass es erinnerung an schöne dinge geben muss!!!

Freitag, Juli 06, 2007

sehnsucht nach meinem volk

tanze
mit dem mond
wildes kind
hörst du nicht
dein ungezähmtes blut
nach ihm schrein

unverwurzelt
frei
ist das erbe
deines volkes
nicht
geboren
in betonschluchten
zu sterben

singe
mit dem mond
die ewge melodei
und biete
ihm dein unbeugsames
herz
zum gruße

Mittwoch, Juli 04, 2007

mit fast 2

meine erste erinnerung...
ich bin auf dem arm meiner mutter.sie riecht wie immer, schwerer duft so stark dass er sich auf den geschmacksnerven festsetzt. sie ist aufgeregt, steht am fenster. unten sind schwarze mülltonnen zu sehen, im licht von einer trüben strassenlampe. in der wohnung stehen lauter müllsäcke, die blauen prallgefüllt. aus einem schaut mein hund mit den schlappohren. was macht er da?
meine mutter ist aufgeregt, steht am fenster, schaut raus, geht in der wohnung rum, steht wieder am fenster. sie telefoniert...
"ihr müsst vorbeikommen. ich kann sie nicht mitnehmen. ich weiss nicht wie es drüben wird.sie müssen sonst ins heim. ja ich hab alles gepackt.wann kommt ihr? gleich? ja ich weiss sonst nicht wohin mit ihnen zu meinen eltern geht's nicht."
sie weint, glaube ich, das bild ist nicht so klar.was weiss auch ein nicht ganz zweijähriger vom weinen.
aber verstanden habe ich an diesem abend...
ich hab gefühlt dass etwas schlimmes passiert.mein herz hat mir damals ganz deutlich gesagt dass sich alles verändern wird.
das telefonat ist zu ende. meine mutter steht am fenster, schaut raus. sie sagt nichts, hält mich nur im arm. sie weint. ich fühle traurigkeit und es ist nicht nur meine (so wird es später immer sein). die müllonnen stehen so alleine da draussen in der kleinen gasse.
meine mutter geht durch den raum zu dem gitterbett dass da steht. da liegt mein bruder, so klein, nicht ganz ein jahr alt. er schläft so friedlich.
ich drücke mich an meine mutter, atme tief ihren schweren duft ein, will die traurigkeit wegduften, will in ihren armen beliben für immer, und doch weiss ich dass es kein immer mehr gibt, nie wieder...

Dienstag, Juli 03, 2007

sonnenaufgang

nicht hass soll meinen weg bestimmen...
nicht verzweiflung meine worte wählen...
nicht angst soll meinen tag bewegen...
nicht dunkelheit der antrieb sein...


etwas bricht auf in mir, wie so oft in den letzten 5 jahren, wenn ich am boden war. ein lächeln schleicht sich in mein herz, die wärme kehrt zurück in meine augen.
die wunderschöne frau in schwarz hatte ihre berechtigung in den letzten wochen, aber sie ist nicht mehr meine einzige freundin; sie bestimmt mein leben nicht mehr allein.
obs nur ein zwischenhoch ist weiss ich nicht, aber es fühlt sich gut an und ich werde diesen tag geniessen und schaun was er mir bringen mag.

danke für eure gefühle die ihr so bereitwillig teilt und die in stürmischen zeiten halt sind, denn ich merke immer wieder dass ich nicht alleine bin als schattenwandler in dieser seltsamen welt.
ihr seid ein segen

Montag, Juli 02, 2007

wolfsgesang

renn weiter
alter wolf
durch den donner
ihrer worte
peitschen
auch tränen
dein gesicht

stehen bleiben
wäre
verhängnisvoll
erblitzt
dich sonst
die kälte ihrer augen

nicht flucht
sollst du
ergreifen
nur
rennen!
schnell
lauf los!!!

denn ihr
kleingelebtes herz
ihr
kaltgelognes leben
würd
deinen hass
nicht überstehn