Samstag, September 23, 2006

4 jahre



kamst du
mit deiner
lebensspendenden axt
versprachst mir
freiheit
wachstum
ungeahnte zukunft

sprachst
mal kurz
von schmerz des
loslassens
von
ein wenig aufgeben

dann schlugst du zu
nicht ein-
nein
nicht nur ein-
sondern
immer und immer
wieder einmal

meine haut
hast du nicht geritzt
dabei
doch stirbt gerade
an mir
altgeranktes
wohlvertrautes

und neues wächst
schafft platz
langsam
und unsicher

Mittwoch, September 20, 2006

dein wahn

in meinem geist
weinen sich
meine hände blutig
schwimmen
worte
in salz und lebenssaft

nur wehrt
sich die realität
dass ich deine zeilen
beschreibe

wortlos
tränenerstickt
werde ich weiter
ringen
und hervorwürgen
sprache
die mit macht
mein schweigen
unterstreicht

Mittwoch, September 13, 2006

damals wie heute

geh ich bedächtig
an orte wo früher spatzen tanzten
freundlich fröhlich
der dunkelheit
trotzten.
suche ihre kindeskinder

dort
tief in ihren herzen
sollte das lied
noch erinnert sein

ängstlich schaue ich.
hinter jener hecke
sollte
die bank stehen;
voller efeu vielleicht
so wie es nur
jahre des vergessens hervorbringen kann

schemenhaft erklingt
dein schweigen dort
und meine augen saugen
dein leben auf
abgrundtief hatte
ich mich in deinem
schmerz verloren

da
hörst du es
sie schreien nach futter
picken alle
worte auf die meine
gegenwart versprüht

und statt in erinnerung zu weinen
beginne ich zu tanzen
an einem ort
der zukunft gebiert

prophet

schwarz
ist der morgen
durchträumte nächte
werfen
ihre schatten voraus

was willst du schreien?

mir hat geträumt?
bilder schlagen nach mir?
kehret um?

so viele
ungesegnete münder
verkünden jeden tag die zukunft
schreien
ihre verdammnis in die unendlichkeit

eine armee
von längst gestorbenen
ein volk
ohne zukunft

mit gewalt verschliesse ich meinen mund
doch meine augen schreien
meine tränen spülen wahrheit
in die welt

in deine
in meine
in alle welt
brüllt mein schweigen

es hat begonnen!!

schlaf

nach fast 2 wochen schlafflucht, habe ich gestern aufgegeben, bin stehen oder besser liegen geblieben. warum sollte man vor lebensnotwendigkeiten flüchten? wieso verweigert man der vernunft den dienst?
aus angst, dass bilder wieder kommen, dass die zukunft ihren willen offenbart, wie so oft... aus angst dass Gott Seinen willen offenbart, das worum ich ja eigentlich seit jahren bitte.
gestern also hab ich geschlafen doch 13 stunden und die angst war umsonst.
kein traum hat mein bewusstsein belastet.
kein pfeil leuchtet in eine bestimmte richtung.
die zukunft bleibt noch ein paar tage verborgen.
jetzt bin ich etwas kraftvoller, etwas ausgeruhter, etwas ausgeglichener.

ob die angst bleibt wird der abend weisen, doch bis dahin kommt länger liegengebliebenes zu seinem recht, z.b. geschirr...

ausgeschlafen
renaldo

Donnerstag, September 07, 2006

lebenssturm

zieht ein gewitter auf
am horizont
meines herzens

gefühle
drohen als gewaltige flut
mein leben zu überschwemmen

nur ein wort
ein einziges winziges wort

vielleicht wäre es doch an der zeit
die tore zu meiner seele
zu öffnen

um endlich zu weinen
nach jahren
endlich wieder zu weinen.



Dienstag, September 05, 2006

depression

die zunge erdolcht
der sprache verlustig
schwirren gedanken
in diese ohrlose welt

hört ihr denn nicht
die flehenden blicke
zerreissen euch meine
abgründigen augen
nicht das lächeln
das ihr seht

nach jahren der trennung
umarmt sie mich wieder
die frau in schwarz
und schützt mich
dass das licht nicht
mein herz verbrenne

Freitag, September 01, 2006

ausbruch

heute wollen keine zeilen fliessen. meine altgedienten bilder versagen mir den dienst.
wenn mein kugelschreiber eine stimme hätte, so würde er laute klagelieder singen.
lieder über verlorene farben, über vergessene sprache.
schon lange habe ich sprache nicht einfach so fliessen lassen, habe mich selbst geknebelt, indem ich mich an tastatur kettete, der selbstgewählten langsamkeit unterwarf, dem stift die hand entriss.
dies war notwendigkeit, glaube ich doch, denn ansonsten hätte mich meine kreativität zerstört vor vielen jahren schon.
heute werde ich mir ein buch zulegen und einen besonderen stift, beides für die tasche die ich dann zu tragen bereit bin.
mal schauen ob ich meine sprache wieder finde, ob ich neue bilder erschaffen kann, die meinem denken entsprechen. schluss mit den fesseln! ketten ihr seid entbehrlich.

so wird es keine kontrolle geben die nächste zeit, und ich bin gespannt auf sprache die mich sprechen wird.